Experten warnen vor „GPS-Bombe“ aus dem Internet

Hamburger IT-Experten haben bei Routinefahndungen im Deep Internet neueste Anleitungen und Technologien zur Herstellung von GPS-Bomben analysiert, danach können ahnungslose Logistikunternehmen zu unfreiwilligen Attentätern werden.

Durch eine bereits im Internet befindliche Softwareerweiterung für Mobiltelefone mit GPS-Empfänger, wird aus einem handelsüblichen Mobiltelefon ein automatischer und metergenauer Präzisionszünder, der die Signale des Global Positioning System (GPS), eines satellitengestützten Systems, das vom Verteidigungsministerium der USA betrieben wird und der weltweiten Positionsbestimmung dient, zur Zündung des Sprengsatzes missbraucht. Somit können Terroristen ihren Anschlag metergenau programmieren und den Ort exakt bestimmen, an dem die Bombe explodiert.

Die üblichen Ablaufmuster zur Verübung eines Terroranschlags haben beim Einsatz der GPS-Bombe keine Relevanz mehr. So brauchen die Terroristen keine Selbstmordattentäter mehr. Auch eine gesteigerte Kommunikation, unmittelbar vor der Ausführung des Anschlages, wird es nicht mehr geben, da Fahrer eines Paketzustellers oder einer Spedition als unwissende Selbstmordattentäter die Bomben zum Anschlagsziel fahren. Kurz, die Vorbereitung zum Terroranschlag besteht nur noch aus dem Download einer Bombenanleitung und einer Softwareerweiterung aus dem Internet, dem Einkauf in einem Supermarkt, dem Kauf der GPS-Telefone und der abschließenden Paketaufgabe.

Die Betrachtung der möglichen Einsatzfelder der GPS-Bombe führte zur Erkenntnis, dass die per Internet erhältliche Technologie und die im Internet befindlichen Sprengstoff- und Bombenbauanleitungen, zusammen den Bau einer höchst brisanten Waffe ermöglichen, die unmittelbar für die Verübung einer bis dato nicht für möglich gehaltenen terroristischen Anschlagswelle eingesetzt werden kann.

Gilles der Kerchove, oberster Terrorismus-Koordinator bei der Europäischen Union, informierte sich bereits ausführlich über die neuen Erkenntnisse und Einschätzungen zur GPS-Bombe bei Bert Weingarten, Vorstand der PAN AMP AG.

Weingarten führte bereits am 10.02.2009 in seinem Vortrag auf dem 12. Europäischen Polizeikongress aus, dass die bisherige Verbreitung der GPS-Bomben-Technologie und der beteiligten Personen im In- und Ausland vollständig aufgeklärt werden müsse und bestehende Foren, die Inhalte und Download-Quellen zur GPS-Bombe beinhalten, sofort aus dem Internet genommen werden müssen. Die rechtliche Grundlage hierzu wird derzeit geprüft, da in Deutschland das Einstellen von Sprengstoff- und Bombenbauanleitungen noch immer nicht explizit verboten ist. Das Bundesjustizministerium ist seit nunmehr fünf Jahren nicht im Stande, eine eindeutige Gesetzeslage zur Strafbarkeit von Veröffentlichungen und zum Bezug von Sprengstoff- und Bombenbauanleitungen aus dem Internet zu bewerkstelligen.

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