Immer mehr deutsche Unternehmen vertrauen bei ihrer Firmen-Software einheimischen Dienstleistern. Aktuell setzen 91 Prozent der Betriebe deutsche Softwareprodukte ein. In der Vorjahresstudie waren es rund 80 Prozent.
Dieser Bedeutungsgewinn geht dabei vor allem auf Kosten der US-amerikanischen Hersteller. Ihr Marktanteil sank im gleichen Zeitraum um rund sieben Prozentpunkte. Auch indische Softwareanbieter gehören zu den Verlierern der letzten Jahre. Nutzten 2007 noch rund sieben Prozent der deutschen Unternehmen indische IT-Lösungen, liegt ihr Anteil derzeit nur noch bei etwas mehr als einem Prozent. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „Software – Made in Germany“ des IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung im Auftrag des Beratungs- und Softwarehauses PPI AG.
Deutsche Software-Hersteller überzeugen nach Ansicht der befragten Fach- und Führungskräfte vor allem durch persönliche Beratung und regionale Präsenz. Für rund 80 Prozent der IT-Entscheider aus deutschen Unternehmen gilt die Nähe zu ihrem Software-Dienstleister als entscheidender Pluspunkt in der Geschäftsbeziehung. Weitere Vorteile einheimischer Programmierer sind das ausgeprägte Verständnis für die spezifischen Kundenbedürfnisse (69 Prozent), die große Zuverlässigkeit (68 Prozent) sowie das umfangreiche Branchenwissen (67 Prozent).
Mit diesen positiven Einschätzungen genießen die deutschen Software-Produzenten einen eindeutigen Vorsprung vor ihrer ausländischen Konkurrenz. In der Kundensicht der befragten IT-Entscheider übertrumpfen die einheimischen Anbieter in fast allen Bewertungsdimensionen ihre Mitbewerber aus dem Ausland. US-amerikanische Software-Hersteller können allenfalls durch ihre weltweite Präsenz (46 Prozent) und ihre Unternehmensgröße (45 Prozent) punkten, so das Urteil der Experten. Selbst in Hinblick auf die Nutzung der neuesten Technologien sehen die Befragten die deutschen IT-Dienstleister vorn.
Den größten Verbreitungsgrad haben ausländische Software-Lösungen derzeit noch in der Telekommunikations- und IT-Branche. Rund 60 Prozent der Unternehmen aus diesem Bereich verwenden nicht-deutsche Software. Handelsunternehmen, Finanzdienstleister und die öffentliche Verwaltung greifen dagegen deutlich seltener auf IT-Dienstleister aus dem Ausland zurück.