Medienunternehmen locken mit Online-Games

Immer mehr klassische Medienunternehmen setzen auf Online-Games, um ihre Werbeeinnahmen zu steigern. Aufgrund der derzeitigen Popularität von Internet-Spielen bei Erwachsenen scheint dies für viele eine lohnende Methode zu sein, die Zugriffszahlen auf den Webseiten zu erhöhen und infolge mehr Geld mit Anzeigenkunden zu machen.

Kürzlich erst hat der US-Medienkonzern Hearst, Herausgeber von Cosmopolitan, die Zeichen der Zeit erkannt und einen Kooperationsvertrag mit dem Games-Entwickler Arkadium abgeschlossen. Die Partnerschaft ermöglicht Hearst, eine Reihe an bekannten Spielen auf den Webseiten seiner Magazine anzubieten. Auch CBS hat bereits ähnliche Maßnahmen ergriffen und lockt mit Online-Games.

Auch hierzulande bieten viele große Medienhäuser eine reichhaltige Auswahl an Games an. Das Magazin News beispielsweise setzt auf seiner Homepage http://www.networld.at aktuell verstärkt auf Skisport-Spiele. „Uns geht es bei den Gaming-Angeboten eigentlich nicht um den Traffic auf der Webseite, denn den haben wir sowieso“, zeigt sich Hannes Neumayer, Gesamtleiter von networld.at, ganz selbstbewusst im pressetext-Gespräch. Vielmehr wolle News den Nutzern ein Rundum-Paket zur Verfügung stellen, zu dem auch dieser Bereich zähle. „Uns wurde früher häufig unterstellt, dass die hohen Zugriffszahlen auf unserer Webseite nur auf das Spiele-Angebot zurückzuführen sind. Mittlerweile haben die detaillierten Zahlen der Österreichischen Web-Analyse (ÖWA) http://www.oewa.at aber bewiesen, dass unsere redaktionellen Inhalte in erster Linie für den Web-Traffic verantwortlich sind“, so Neumayer.

Laut Forrester-Studien ist etwa die Hälfte der Internet-Gamer zwischen 30 und 59 Jahre alt und die Spiele bei Frauen wie bei Männern gleichermaßen beliebt. Ganz oben im Popularitätsranking liegen derzeit Sudoku und Solitär. Bislang haben Gaming-Fans spezielle Webseiten aufgesucht, um ihrem Hobby zu frönen, dieser Trend beginnt sich nun langsam zu ändern. Mittlerweile nutzen auch viele TV-Sender Online-Spiele, um ihre Zugriffszahlen zu steigern und gleichzeitig ihr Fernsehprogramm zu promoten. In Österreich zum Beispiel hat der Öffentliche Rundfunk in den vergangenen drei Wintern mit seiner Ski-Challenge http://skichallenge.orf.at/sc07  ganz besonders große Erfolge eingefahren. Der US-Sender ABC betreibt ein eigenes Online-Game zur beliebten TV-Serie Lost und NBC bietet den Usern eine Auswahl an Glücksspielen an.

Die Medienkonzerne hoffen so Werbekunden an Land zu ziehen, die normalerweise an Online-Games nicht interessiert sind. Mit der Verbreitung von Internet-Spielen unter einem Massenpublikum und der Abkehr vom klassischen Gamer-Stereotyp könnte das tatsächlich gelingen. „Bei networld.at nutzen derzeit etwa 15 bis 17 Prozent aller Besucher das Angebot von Online-Spielen“, sagt Neumayer. Im Vordergrund stehe nach wie vor jedoch der redaktionelle Content.

Aussender: www.pressetext.at

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