Ego-Shooter – Doom und Quake

RETRO #11: Jedes neue „Medium“ wurde anfänglich mit Skepsis betrachtet. Das war beim Fernsehen nicht anders als bei Videospielen. Ersteres ist heute akzeptiert, letzteres hingegen ringt noch immer nach gesellschaftlicher Akzeptanz.

ego-shooter Der Prozess gestaltet sich schwierig, denn dieses Medium ist durch seine vielen unterschiedlichen Genres komplex. Dabei stehen Ego-Shooter wie kein anderes Genre im Kreuzfeuer der öffentlichen Diskussion.

Als erstes Spiel seiner Zunft gelang es „Doom“ über den Kreis der Spieler hinaus zu einem kulturellen Phänomen zu werden. So schrieb der Spiegel anlässlich der Veröffentlichung von „Quake“ im Jahr 1996,  über die „Doom“-Reihe „(…) die Horrorgames aus Texas sind nihilistische Meisterwerke voller Gewalt.“ Aber nicht nur auf kultureller Ebene haben diese Spiele ihre Spuren hinterlassen. Das Genre des Ego-Shooters ist ein amerikanisches Spielgenre und es gibt keine Spielegattung, die sich nach 2001 in ähnlicher Weise militarisierte, wie das der Ego-Shooter.

Spieler auf aller Welt können heute außenpolitische Konflikte aus Sicht des US Verteidigungsministeriums spielen, da viele Hersteller sich damit rühmen, Beratung von der US Army für ihre Titel bekommen zu haben. So stark die Ablehnung der US Außenpolitik in Europa in den letzten Jahren geworden sein mag, auf den Erfolg von Ego-Shootern, die genau diese propagierten hatte das keinen Einfluss.

Die Zeitschrift RETRO #11 ist ab dem 10.03. im Zeitschriftenhandel erhältlich, inkl. CD-ROM.

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