Lokfuehrer-Streik bei der Bahn

Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Bahn

Ein Gewerkschaftschef auf Kur, seine Gefolgschaft im Halbtagsstreik: Die Lokführer laufen Gefahr, ihr Ansehen nicht nur bei der Bahn-Kundschaft zu verlieren.

Dabei konnten die Männer im Fahrstand zu Beginn des Tarifstreits durchaus auf breite Unterstützung zählen. Sie tragen hohe Verantwortung, arbeiten in einem anstrengenden und wenig familienfreundlichen Schichtdienst. Seien es also nun 1500 Euro Nettoverdienst, wie es die Gewerkschaft GDL errechnet hat, oder seien es jene 1700 Euro netto, mit denen die Bahn das Berufsanfängergehalt beziffert – kaum jemand gönnt den Lokführern nicht ein spürbares Plus in der Lohntüte.

Doch ums Geld geht es längst nicht mehr. Mit aller Macht will die GDL einen Sonderstatus unter den Bahngewerkschaften erzwingen. Selbst das Sozialwissenschaftliche Institut des Deutsche Gewerkschaftsbundes, dem Arbeitgebernähe nun wirklich nicht zu unterstellen ist, hält die Forderung nach einem eigenständigen Tarifvertrag für nicht nachvollziehbar.

Wollen die Lokführer am Ende nicht vollends auf dem Abstellgleis stehen, müssen sie zügig ernsthafte Tarifverhandlungen aufnehmen. Das Angebot der Bahn dazu liegt auf dem Tisch. (Westfalen-Blatt)

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