Das Wunder von Berlin – Der Mauerfall im TV

Wie die Stars aus „Das Wunder von Berlin“ den Mauerfall erlebten

Es ist der wohl unglaublichste Moment in der deutschen Geschichte, der in „Das Wunder von Berlin“ (27. Januar, 20.15 Uhr, ZDF) aufgerollt wird. Das von Roland Suso Richter („Dresden“) inszenierte TV-Drama über den Mauerfall schildert die letzten 18 Monate der DDR aus der Perspektive einer Ost-Familie. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift TV MOVIE (2/2008) erzählen die sechs Hauptdarsteller – drei aus dem Osten, drei aus dem Westen -, wie sie den Mauerfall erlebt haben und was sich in ihren Augen verändert hat.

Zwei von ihnen, Karoline Herfurth und Kostja Ullmann, sind zu jung, um bewusste Erinnerungen an den 9. November 1989 zu haben. „Meine erste Erinnerung daran ist ein Poster vom Mauerfall, das ich zu meinem achten Geburtstag von meiner Tante bekam“, erzählt der 23-jährige Ullmann. Auch Karoline Herfurth teilte sich die ganze Wucht der Ereignisse erst beim Dreh der Mauerszene mit: „Ich kämpfte mit den Tränen und konnte mir erstmals vorstellen, wie sich meine Eltern damals gefühlt haben.“

Heino Ferch und Veronica Ferres dagegen erlebten hautnah, wie aufgewühlt die Menschen durch den Mauerfall waren. „Viele weinten, wildfremde Menschen umarmten sich“, erinnert sich Ferch an die Atmosphäre in einer Autobahnraststätte, wo er mit Hunderten von Leuten das Geschehen im Fernsehen verfolgte. „Wir haben die ganze Nacht diskutiert und gefeiert“, erzählt Ferres, die den Abend in einer Studentenkneipe verbrachte. Beide Stars sind sich allerdings einig, dass die Wiedervereinigung noch nicht restlos vollzogen ist. „Deutschland hat sich verändert, doch der Wiederaufbau ist immer noch nicht geglückt“, sagt Veronica Ferres.

Ost-Schauspieler Michael Gwisdek steht der Durchführung der Wiedervereinigung noch viel kritischer gegenüber: „Das war keine Vereinigung, sondern eine Übernahme. Alles, was an die DDR erinnerte, wurde begraben – leider auch viele gute Sachen.“ An den eigentlichen Mauerfall erinnert er sich jedoch gerne – mit seiner Frau Corinna tanzte er damals unter dem Brandenburger Tor. Der ebenfalls in der DDR aufgewachsene André Hennicke erfuhr im Taxi von der Öffnung der Mauer. „Aber geglaubt haben wir es erst, als wir die Bilder im Fernsehen sahen.“ Wie seine Westkollegen sieht auch er die Wiedervereinigung als einen längeren Prozess. „Unter uns Schauspielern in Berlin spüre ich kaum mehr Unterschiede – in anderen Bereichen wird das sicherlich noch etwas dauern.“

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